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Executive Education
CAS in Unternehmensführung

Interview mit Dozent Prof. Dr. Marco Passardi

« 'Buchhaltung ist nichts Exaktes'

- mit diesem Statement verblüffe ich jeweils die Studierenden zu Beginn der Weiterbildung. »

Prof. Dr. Marco Passardi

 

Heute ist der Internationaler Männertag. Wie weit wurde das Ziel der Gleichberechtigung von Mann und Frau Ihrer Meinung nach in Ihrem Berufsfeld umgesetzt?

Im Accounting-Bereich darf ich feststellen, dass die Materie gleichermassen Männer wie Frauen anzieht – die Studierenden in diesen Modulen verteilen sich etwa hälftig auf beide Geschlechter. Im Lehrkörper stelle ich jedoch nach wie vor eine Männerdominanz fest – dies kontrastiert interessanterweise zur Zusammensetzung der Studierenden.

 

Kommen wir zum CAS in Unternehmensführung: Das CAS in Unternehmensführung hat im Gegensatz zu vielen anderen Weiterbildungsprogrammen seit Jahren eine ausgeglichene Teilnehmendenquote, was die Geschlechter betrifft.

Was macht das CAS in Unternehmensführung Ihrer Meinung nach für Männer und Frauen attraktiv?

Die Inhalte sind seit jeher geschlechterneutral: Die «Skills» zur Lösung von betriebswirtschaftlichen Fragen sind für Männer und Frauen dieselben. Auch beim Rollenspiel, welches im Accounting-Modul regelmässig dazu dient, die Inhalte «live» anzuwenden, verhalten sich Männer und Frauen nicht unterschiedlich – und dies schon seit 17 Jahren, in welchen ich am Programm mitwirke.

 

Wenn sich nun jemand entscheidet, das CAS in Unternehmensführung zu absolvieren: Wie sieht ein Tag in Ihrem CAS-UF Modul ‘Financial Accounting’ aus?

Wir arbeiten im illustrativen praktischen Fallbeispielen, Unternehmen und öffentlich-rechtliche Institutionen, die ein gut verständliches Geschäftsmodell haben. Die Theorie illustrieren wir anhand solcher Fälle. Übungen mit Partner- und Gruppenarbeiten ergänzen das Ganze; Videos mit Beispielen aus der Praxis sowie ein Rollenspiel fördern das Verständnis gezielt.

 

Wie können die Teilnehmenden das Wissen, das Sie in Ihrem Modul vermitteln, in ihrem Berufsleben einsetzen?

Mit dem Modul wird vielen klar, wie oft Wissen aus der «Buchhaltung» nötig ist, um aktiv mitdiskutieren zu können – sei es bei der Budgetierung oder aber bei der konkreten Beurteilung von zahlenmässigen Fragestellungen.

 

Erzählen Sie uns ein spezielles Erlebnis, das Sie, während Sie Ihr Modul unterrichteten, mit den Teilnehmenden hatten.

Im Rahmen der Berichterstattung einer Bank erwähnte ich beiläufig, dass gemäss Vergütungsbericht die Witwe (!) eines ehemaligen Kaders der Bank scheinbar immer noch Sachleistungen der Bank bezieht. Daraufhin meldete sich eine Teilnehmerin der Gruppe: «Ja, das kann ich bestätigen, die Dame wohnt in meiner Umgebung, dort kommt häufig ein Angestellter dieser Bank und mäht den Rasen» - das Grinsen und Schmunzeln in der Studiengruppe werde ich nie vergessen – die Bank hat übrigens in der Folge diese Art der «Entschädigungen» modifiziert…

Wir bedanken uns herzlich bei Prof. Dr. Marco Passardi für dieses Interview.

Claudia Eugster in Zusammenarbeit mit Eva Schwendimann

Weiterführende Informationen

Dr. Gabriele Schwarz

Prof. Dr. Marco Passardi

Werdegang

Prof. Dr. Marco Passardi studierte ab 1994 an der Universität Zürich und erlangte den Titel Dr. oec. publ. durch seine Promotion im Jahre 2002. Seit 2003 hat er das Diplom MAS SHE für das höhere Lehramt der Universität Zürich. Er war von 2003 bis 2012 Dozent und Professor an der Zürcher Fachhochschule und er ist seit 2012 bis heute Inhaber des Lehrstuhls für Accounting an der Hochschule Luzern. Gleichzeitig ist Herr Passardi seit 2020 Berater, Gutachter und Verwaltungsrat der FINcontrol Suisse AG.